7.1. —
23.3.
MOONSTROUS DIMECARPET
Aaron Nora Kappenberger, Selina Hammer, Nadine Wagner

Von ableistisch-kolonial geprägten »Völkershows«, in denen das Monströse ausgestellt wird, über einen extremen Personenkult, der götzenhaft auf dem roten Teppich vorgeführt wird, bis hin zu dessen Symptom dem Blitzlichtgewitter: Wer schaut wen an und vor allem warum? Welche Identitäten oder Nicht-Identitäten werden durch welchen Blick etabliert? Diese Fragestellung lässt Raum für die Untersuchung der komplexen Beziehungen zwischen dem Fremden und dem eigenen Blick.

Die Ausstellung MOONSTROUS DIMECARPET untersucht monströse Codierungen im Zusammenhang dieser kulturellen Phänomene und entwickelt anhand der Fragen der Blickachsen und dessen Machtimplikationen ein emanzipatives Gegennarrativ.

exhibition poster

Die Betrachtung und Analyse jener Blickachsen spielt eine bedeutende Rolle in den Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaften, Decolonial-, Dis/ability- und Queer Studies und ermöglicht Einblicke in kulturelle, gesellschaftliche und individuelle Dynamiken. In diesem Zusammenhang bilden die gezeigten Objekte einen Verschnitt aus Zirkus, Metzgerei, Social Media-Filtern und Hollywood. So setzen sich die einzelnen Masken und die dazugehörigen Spiegel mit dem allegorischen Bild der Fledermaus, Strategien der Bildmanipulation oder schwäbisch-alemannischer Fasent- Praktiken auseinander und schauen zurück. Reflektierende Pigmente spielen mit einer Hypervisibility des Körperlichen und mokieren Sie auf gleiche Weise, wenn das Blitzlichtgewitter erscheint. Zwischen Ausstellen und Ausgestellt-werden, kommentiert das Kollektiv MOONSTROUS historische bis zeitgenössische Konzepte der (Un)Sichtbarkeit und stellt Fragen zum queer gaze.

Aaron Nora Kappenbergers Praxis ist durch Performance, Bildhauerei und Druckgrafik geprägt. Die Arbeiten fokussieren hier Schnittpunkte queerer popkultureller Elemente, historische und mythologische Darstellungen des Anderen, als auch persönliche Biografien und Bereiche des Aktivismus. So werden stilisiert abstrahierte Annäherung an das Figurative geschaffen.

Selina Hammers Praxis basiert auf objekt-bildhauerischen Arbeiten. Diese untersuchen heteronormative Bilder aus Märchen, Folklore, Mythologie und Fantastik, um anhand eines Spannungsfeldes zwischen Kitsch, Fetisch, klinischer Fragilität und Ekel, Wesen zu schaffen.

Nadine Wagner erforscht die Verbindung von Kostüm, Bühne, Performance und Körper. Mit einem Schwerpunkt auf queerfeministischen Theorien, mythologischen Erzählungen und der Entwicklung nachhaltiger Materialien wie Bioplastik bewegt sich ihre Kunst zwischen Fiktion und Realität.

Synnika e.V. wird untersützt vom Kulturamt Frankfurt