1.6. 14:00Kundgebung für ein solidarisches BahnhofsviertelHausprojekt NIKA
5 Jahre Hausprojekt NiKa im Bahnhofsviertel – Für ein solidarisches Viertel, für eine solidarische Stadt!
Seit über fünf Jahren nun wohnen wir als Hausprojekt im Bahnhofsviertel. Gemeinsam blicken wir auf eine schöne Zeit zurück, aber auch auf eine Zeit, in der sich das Bahnhofsviertel verändert hat. Schon sehr lange bevor das NiKa entstanden ist, war das Frankfurter Bahnhofsviertel bekannt für seine offene Drogenszene und auch für den Frankfurter Weg, der seit den 1990er Jahren niedrigschwellige Angebote für suchtkranke Menschen, Sozialberatung und medizinische Hilfe sowie auch die Druckräume beinhaltet. Ein Konzept, dass aus der Einsicht entstanden war, dass Repression keine sozialen Probleme löst.
Heute steht das Bahnhofsviertel erneut vor großen Problemen. Die Gründe für diese Probleme mögen vielfältig sein, aber sicher ist, damals wie heute, Repression löst keine sozialen Probleme. Gerade in den letzten Wochen erleben wir, wie unser Viertel mehr und mehr in den Fokus einer Öffentlichkeit gerät, der offensichtlich im Anbetracht des Elends vieler Menschen hier nichts anderes einfällt, als nach immer mehr Kontrollen, Überwachung und Repression zu rufen. Dass dieser Fokus mit der bevorstehenden EM in Verbindung steht, ist bekannt. Immer wieder gibt es teilweise widerliche und entmenschlichende Presseberichte, die racial profiling Praxis der Polizei führt dazu, dass migrantisierte Menschen als Teil des Problems markiert und nicht geschützt werden, wie die Ermordung von Amin F. durch die Polizei im August 2022 als extremes Beispiel zeigt. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass dieses Viertel für alle zu einem besseren Ort wird, der weniger Gewalt, Diskriminierung, Elend und Gegeneinander beinhaltet und möchten mit Akteur*innen ins Gespräch kommen, die das genauso sehen wie wir.
Dafür nehmen wir unseren Geburtstag zum Anlass, um gemeinsam mit unseren Gästen von copwatch frankfurt, Projekt shelter und vielen mehr über die Widersprüche, mit denen wir im Viertel leben zu sprechen und für ein solidarisches Viertel und eine solidarische Stadt zu kämpfen. Wir wollen ein Zeichen gegen Repression, racial profiling, Sozialchauvinismus und Ausgrenzung setzten. Für eine Stadt für alle - Bahnhofsviertel macht es vor!
Samstag, 1.6.2024, Niddastraße 57, Frankfurt
Die Ausstellung im Synnika ist während der Kundgebung geöffnet.